KONZEPT/ PÄDAGOGIK
Unser Bild vom Kind:
Gesetzliche Aufgabenformulierung:
Neben den Schwerpunkten der Betreuung und Erziehung findet sich in unserer täglichen Arbeit auch ein Bildungsauftrag. Durch §22 SGB VIII wurde dieser definiert und festgelegt:
„Jeder junge Mensch hat ein Recht auf Förderung seiner Entwicklung und Erziehung zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit.“
Ebenso dient die UN Kinderrechtskonvention, in der die kindlichen Rechte niedergeschrieben sind, als weitere Grundlage unserer pädagogischen Arbeit.
Das bedeutet für uns:
- Wir erkennen jedes Kind als eine eigenständige, einmalige und einzigartige Persönlichkeit an.
- Wir sehen in jedem Kind eine Persönlichkeit, die gemeinschaftsfähig ist.
- Jedes Kind ist aktiver Gestalter seiner Entwicklung. Im Spiel entdecken die Kinder die Welt.
Jedes Kind ist ein Eroberer, Erfinder, Künstler und Entdecker. Kinder sind neugierig und begeisterungsfähig.
So erschließen sie sich Umwelt, Natur und Kultur.
Unser christliches Weltbild beinhaltet:
- Wertschätzung dem anderen gegenüber durch freundlichen Umgang miteinander
- Hilfsbereitschaft
- Toleranz und Ehrlichkeit
- Miteinander teilen
- Sich verzeihen
In Bezug auf die Persönlichkeitsentwicklung des Kindes ist es uns besonders wichtig, die Kinder mit ihren Wünschen, Bedürfnissen und Anliegen ernst zu nehmen. Freiräume zum Selbstgestalten, aber auch Regeln, Rituale und Beständigkeit spielen eine große Rolle in unserer Arbeit.
TAGESABLAUF
- Bringzeit von 7.30 Uhr – 8.50 Uhr
- Ab 7.30 Uhr kommen die ersten Kinder und können in der Freispielzeit wählen, womit sie sich beschäftigen möchten
- Um 9.00 Uhr starten wir mit unserem Morgenkreis gemeinsam in den Tag. Der Morgenkreis wird im Wechsel wochenweise von den Kindern selbst geführt. Wir begrüßen uns mit einem Lied, fragen, welche Kinder anwesend sind, welcher Tag und welcher Monat heute sind und schauen nach dem Wetter. Außerdem wird besprochen, was wir am heutigen Tag alles vorhaben.
- Freies Frühstück bis 10:30 Uhr
Nach dem Frühstück geht es wieder ins Freispiel. Außerdem finden verschiedene Angebote statt. An einem Wochentag gehen die Kinder in altersgleichen Gruppen in die Turnhalle zu einer Turnstunde. - Um 11.30 Uhr essen wir unser zweites gemeinsames Frühstück. Für die Tagesgruppe gibt es ein warmes Mittagessen.
- Etwa gegen 12.00 Uhr treffen wir uns häufig zu einem Sitz- oder Stuhlkreis. Wir machen Fingerspiele oder Kreisspiele, singen und schauen Bilderbücher an und lesen diese. Es gibt auch Gesprächskreise, die zu den entsprechenden aktuellen Themen stattfinden. Für die Tagesgruppe beginnt die Schlafens- und Ruhezeit
- Abholzeit von 13.00 Uhr – 14.00 Uhr
Tagesgruppe: 1. Abholzeit: 14:00 Uhr bis 14:15
2. Abholzeit: 15:15 bis 15:30 Uhr - Wir legen viel Wert darauf, dass die Kinder viel im Garten sind und versuchen täglich mit den Kindern raus zu gehen. Die Zeiten die wir im Garten sind, bauen wir flexibel in den Kindergartenalltag ein.
FREISPIELZEIT
Ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit ist die Freispielzeit. Kinder erleben ihre Welt spielend, d.h. spielen ist ihre wichtigste Tätigkeit. Sie lernen durch Spielen: Sozialverhalten, Fein- und Grobmotorik, Sprache und vieles mehr. In der Freispielzeit können die Kinder selbst wählen, was sie spielen möchten und an welchen Angeboten sie teilnehmen wollen.
Durch Beobachten der Kinder im Freispiel, entwickeln sich immer wieder Projekte, die die Bedürfnisse der Kinder aufgreifen. Wir arbeiten auch gruppenübergreifend. So ermöglichen wir den Kindern, in altersgemischten oder altersgleichen Gruppen an einem Angebot teilzunehmen und Kinder aus anderen Gruppen kennenzulernen.
Mit gezielten Angeboten zu verschiedenen Bildungsbereichen unterstützen wir die Kinder in ihrer Entwicklung.
ELTERNARBEIT
Der Austausch mit den Eltern ist uns ein Anliegen zum Wohle der Kinder.
Hierzu gibt es:
- das Aufnahmegespräch
- Tür- und Angelgespräche für den schnellen Austausch,
- das jährliche Entwicklungsgespräch in der Nähe um Geburtstag des Kindes, Entwicklungsschritte, Interessen und Stärken sowie eine eventuelle weitere Unterstützung stehen im Vordergrund
- Elternabende
KINDER UNTER 3
„Zuerst verstehen, dann erziehen.“
Paul Moor (1899-1977)
Ein- bis Dreijährige in einer Krippengruppe:
In der Mäusegruppe werden insgesamt 10 Kinder im Alter von 1-3 Jahren betreut. Um Eltern und Kindern die Möglichkeit zu geben sich bei uns wohl und geborgen zu fühlen, ist es uns wichtig, den Kindern eine familiäre Atmosphäre zu bieten. In dieser Atmosphäre kann sich das Kind offen und unbeschwert selbst wahrnehmen und ausprobieren. Das Kind wird von uns als Akteur der eigenen Entwicklung gesehen.
Im Gruppenalltag gestaltet sich eine respektvolle Beziehung auf Augenhöhe mit dem Kind. Dem Kind unser Handeln anzukündigen, Erwartungen altersentsprechend zu benennen und Situationen zu erklären, bilden hierbei wichtige Aspekte. Vor allem den sprachlichen Entwicklungsstand der Krippenkinder gilt es zu berücksichtigen. Besonderen Wert legen wir auf das Erkennen nonverbaler Signale, welche den Kindern in dieser Altersstufe als Ausdrucksform ihrer Gefühlslage zu Verfügung stehen.
Übergang in eine Kindergartengruppe:
Mit der Umgewöhnung in eine der drei Kindergartengruppen wird rechtzeitig begonnen. Eltern und pädagogische Fachkräfte setzen sich in einem gemeinsamen Gespräch zusammen und besprechen den Ablauf der nächsten Wochen. Die Umgewöhnung ist erfolgreich abgeschlossen, wenn das Kind sich in seiner neuen Rolle innerhalb der neuen Gruppe zurechtgefunden hat und in der Krippengruppe mit einer kleinen Feier verabschiedet wurde.
EINGEWÖHNUNGSKONZEPT
ANFANG GUT? ALLES BESSER
(Titel des Buches von Anna Winner und Elisabeth Erndt-Doll/
Ein Modell für die Eingewöhnung in Kinderkrippen und anderen Einrichtungen für Kinder)
Am Anfang findet erstmal die formelle Aufnahme des Kindes statt. Danach besprechen die Bezugserzieher mit den Eltern das Vorgehen der Eingewöhnung. Wichtig hierbei ist das Gespräch über die Gewohnheiten und die Vorlieben, sowie über den Entwicklungsstand des Kindes. Dazu erhalten die Eltern eine Handreichung mit verschiedenen Fragen, die dann gemeinsam erörtert wird.
In einem weiteren Schritt legen Eltern und Erzieher die Eingewöhnung fest. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, dass die Eltern verstehen, wie wichtig ein behutsames und auf das individuelle Tempo des Kindes abgestimmtes Vorgehen in dieser sensiblen Phase ist. Zur Unterstützung dieses Prozesses stehen den Kindern und den Eltern die Bezugserzieher zur Seite. Je nach Alter und Tempo des Kindes wird die Eingewöhnung in etwa 2 – 4 Wochen dauern. Eine Einbindung der Eltern ist hierbei unbedingt erforderlich.
In den ersten Tagen/Wochen begleiten die Eltern das Kind in die Gruppe und bilden durch ihre Anwesenheit den „sicheren Hafen“ für das Kind. Die Eltern sollen/dürfen aktiv mit dem Kind den Gruppenraum, die Gruppe, die Kinder und die Erzieher kennenlernen.
Das Kind hat so die Möglichkeit, mit seiner Begleitung den Alltag zu erleben. Zu verschiedenen Zeiten erleben die Kinder zum Beispiel die Freispielzeit, das Frühstück, den Morgenkreis oder auch die Bring- und Abholzeit. Das Kind soll in der Eingewöhnungszeit die Sicherheit gewinnen, die es braucht, um sich von seinen Eltern trennen zu können.
Während der Eingewöhnung mit den Eltern an der Seite, können die neuen Kinder bereits beobachten, was die Erzieher in der Einrichtung machen und welche Rolle sie spielen.
Das Kind hat die Möglichkeit Kontakte aufzunehmen.
Die Zeit der ersten Tage in der Einrichtung verlängert sich täglich. Am Anfang sind es zwei bis drei Stunden am Tag zu unterschiedlichen Tageszeiten. Diese erste Phase der Eingewöhnung dauert ca. 3 – 5 Tage.
In der zweiten Phase starten wir immer zum gleichen Zeitpunkt und verlängern auf vier Stunden, um den Kindern einen kompletten Tagesablauf in der Gruppe mit Bezugsperson zu ermöglichen.
Wann wir mit der Trennung beginnen, hängt von bestimmten Verhaltensweisen des Kindes ab.
Erkundet das Kind auch mal ohne Eltern die Umgebung, horcht das Kind auf, wenn es angesprochen wird, kommuniziert das Kind mit der Bezugserzieherin/dem Bezugserzieher, erkundet oder spielt es?
Einige dieser Punkte sollte das Kind zeigen, dass man mit der ersten kurzen Trennung für circa 60 Minuten starten kann.
Bei der Trennung sollen die Eltern sich bewusst von dem Kind verabschieden. Die Eltern dürfen hier auch Gefühle zeigen und ihr Kind drücken und streicheln. Dann sollen sie den Raum aber auch verlassen. Das Kind muss spüren können, dass die Eltern es nicht für immer verlassen möchten. Aber es soll auch spüren können, dass es in Ordnung ist, wenn es ohne sie in der Einrichtung bleibt.
Die Trennungszeit wird von Tag zu Tag länger, bis am Ende das Ziel erreicht ist, und das Kind den ganzen Tag in der Einrichtung verbringen kann.
Eltern und Erzieher sind in der sensiblen Phase der Eingewöhnung stets in regelmäßigem Austausch. Die Eingewöhnungsphase ist abgeschlossen, wenn das Kind den Abschied von den Eltern akzeptiert und sich vertrauensvoll der Erzieherin zuwendet und sich von ihr trösten lässt.
Wir passen dieses Konzept individuell stets dem Alter, dem Tempo und dem Verhalten des Kindes an.
Ziele dieser sanften Eingewöhnung sind:
- Aufbau von Sicherheit, Vertrauen und Zugehörigkeit für Kind und Eltern
- Aufbau einer Erziehungspartnerschaft zwischen Eltern und Erziehern
- Beginn der Bildungsprozesse des Kindes
Erst wenn der Kindergarten mit seinen Personen, dem Tagesablauf und den Räumlichkeiten keine „fremde Situation“ mehr darstellt, kann sich das Kind dort ohne Eltern geborgen fühlen und sich selbst entfalten und bilden.
Wir heißen Sie und Ihre Kinder herzlich Willkommen und freuen uns auf eine schöne Zeit hier im Kindergarten St. Gallus.